
Vom 03. bis 08. Mai 2025 stellt die Iffa zentrale Zukunftsthemen der Fleisch- und Proteinwirtschaft in den Mittelpunkt. Unter dem Motto „Rethinking Meat and Proteins“ zeigt die internationale Leitmesse ein umfassendes Bild der Wertschöpfungskette von der Verarbeitung über die Zutaten bis hin zur Verpackung. Die Messehallen sind bereits gut gebucht. Wolfgang Marzin, Vorsitzender der Geschäftsführung der Messe Frankfurt, betont im Rahmen einer Messevorschau: „Wir haben über 1.000 teilnehmende Unternehmen, darunter alle Weltmarktführer der Branche, die sich für die Iffa 2025 angemeldet haben. Das ist ein Privileg, eine Ehre und eine Verpflichtung für uns.“ Schwerpunktthemen der Iffa 2025 sind Höchstleistung in der Produktion, Wertschöpfung aus Daten, Nachhaltigkeit in der Praxis sowie neue Produktwelten.
Marktführende Unternehmen sind ebenso vertreten wie kleine, spezialisierte Anbieter und Start-ups. Marzin führt weiter aus: „Diese Iffa wird die internationalste Messe zu dem Thema sein seit ihrer Entstehung 1949.“ Die Aussteller kommen aus rund 50 Ländern. Starke Nationen neben Deutschland sind Italien, Spanien und die Niederlande, aber auch Frankreich und Polen. Zu den zahlreichen Unternehmen aus ganz Europa kommen große Beteiligungen aus den USA, Brasilien und China.
Neuen Iffa-Welten verbinden einzelne Prozessschritten
Eine neue Hallenstruktur soll nicht nur die Vielfalt der Technologien zeigen, sondern auch die Verbindung zwischen den einzelnen Prozessschritten stärken. Die neuen Iffa-Welten sind thematisch gegliederte Areale. Sie bündeln das Angebot verschiedener Produktgruppen und schaffen Orientierung im Messespektrum. Sie heißen:
- World of Processing: Lösungen für die sichere und effiziente Verarbeitung von Fleisch und Proteinen
- World of Packaging: Innovative Konzepte, um Lebensmittel zu schützen, zu erhalten und zu präsentieren
- World of Ingredients: Essenzielle Grundlagen für Geschmack, Struktur und Qualität
- World of New Proteins: Technik, Zutaten und Forschung für alle Arten von Fleischalternativen
- World of Skills and Sales: Wissen und Fertigkeiten für erstklassiges Handwerk und begeisterte Kunden.
Auch auf Besucherseite wird eine hohe Internationalität erwartet. Über 70 Prozent werden voraussichtlich aus dem Ausland kommen, aus rund 150 Ländern. Zu den Top-Besucherländern zählen die Niederlande, Italien, Spanien, Polen, die USA, Brasilien, Österreich, Großbritannien und die Schweiz. Die Fachbesucher kommen aus der proteinverarbeitenden Industrie, dem Fleischerhandwerk, dem Lebensmittelhandel, der Gastronomie und den verschiedenen Zulieferindustrien.
Wolfgang Marzin ergänzt: „Die Resonanz seitens der Aussteller ist beeindruckend, und wir können uns auf zahlreiche Neuerungen für die Fleisch- und Proteinwirtschaft freuen. Die Unternehmen zeigen Lösungen für jede Betriebsgröße, jede Proteinquelle und jede Weltregion.“
Entwicklung der Prozesstechnik für Fleisch- und Proteinverarbeitung
Der globale Handel mit Maschinen zur Fleischverarbeitung wächst seit Jahren stetig und erreichte 2023 mit nahezu 2,7 Milliarden Euro einen neuen Rekord. Auch für 2024 erwartet der VDMA Fachverband Nahrungsmittelmaschinen und Verpackungsmaschinen (NuV) eine weltweit ungebrochene Nachfrage nach sicheren und leistungsstarken Maschinen. Klaus Schröter, Vorsitzender VDMA, Fachabteilung Prozesstechnik für Fleisch- und Proteinverarbeitung, erläutert die Entwicklung für den Fachverband Nahrungsmittelmaschinen und Verpackungsmaschinen (NuV): „Für 2024 erwarten wir ein Wachstum von drei bis vier Prozent. Die Exporte sind in den letzten drei Quartalen und sechs Prozent zugelegt. Das Inland ist relativ stabil.“ Nach einer enormen Wachstumsperiode über die letzten zehn Jahre sähe es nun für die Fleischverarbeitungsmaschine nicht ganz so positiv aus. Schröter weiter: „Wir waren 2023 beim Höchstwert von 1,4 Milliarden Euro. [..] Für 2024 wird es augenscheinlich etwas weniger sein. Aber die Branche ist aufgrund der Iffa sehr positiv gestimmt, dass wir da auch wieder Wachstumsquoten bekommen.“
Top-Themen der Iffa 2025
Im Mittelpunkt des Iffa-Angebots und des fachlichen Rahmenprogramms stehen die Themen „Maximale Performance“, „Wertschöpfung aus Daten“, „Nachhaltigkeit in der Praxis“ und „Grenzenlose Produktvielfalt“. Im Einzelnen heißt das:
- Effizienz steigern und Prozesse automatisieren: Wie können Maschinen und Anlagen in der fleisch- und proteinverarbeitenden Industrie zu Höchstleistungen gebracht werden? Technologien wie KI, Robotik und Sensorik eröffnen der Lebensmittelindustrie neue Möglichkeiten zur Steigerung der Produktivität.
- Daten als Erfolgsfaktor: Bereits heute werden auf allen Stufen der Prozesskette eine Vielzahl von Daten erfasst. Eine optimierte Nutzung verbessert den Produktionsablauf und schafft Transparenz durch lückenlose Dokumentation und Rückverfolgbarkeit. Völlig neue Möglichkeiten ergeben sich, wenn auch Verbraucher- und Handelsdaten direkt in die Produktionsplanung zurückfließen.
- Nachhaltigkeit umsetzen: Mit welchen konkreten Maßnahmen lässt sich mehr Nachhaltigkeit in der Produktion erreichen? Mehr Energieeffizienz, erneuerbare Energien und moderne Antriebstechnik leisten einen wichtigen Beitrag. In der Verpackungstechnik sind recycelbare, kunststoffreduzierte und biobasierte Konzepte ein nachhaltiger Trend.
- Neue Ernährungstrends und größere Produktvielfalt: Ob aus Fleisch, Pflanzen oder Pilzen - die Vielfalt proteinhaltiger Produkte wächst und damit auch die Anforderungen an die Maschinen. Flexible Anlagen sind gefragt, um mit saisonalen oder regionalen Spezialitäten im Wettbewerb zu punkten. Gleichzeitig arbeiten Forscher und Start-ups laufend an neuen Ideen, um die wachsende Weltbevölkerung nachhaltig mit Proteinen zu versorgen.
Robotik und KI im Einsatz in der Fleisch- und Proteinverarbeitung
Zu den Trend 2025 fasst Klaus Schröter zusammen, dass der Einsatz von KI ein Innovationsschwerpunkt sein wird. Dabei gehe es auch um die Auswertung von Echtzeitdaten. So sollen beispielsweise Kennzahlen zur Anlagenverfügbarkeit analysiert werden. Ziel sei es, ungeplante Produktionsausfälle zu vermeiden. Prozessabläufe können simuliert und angepasst werden. Mit diesen Fähigkeiten könnten auch Investitionsentscheidungen getroffen werden. Die Software und Technologie wird bereits im Maschinenbau eingesetzt und soll nun auch verstärkt in der Verarbeitung von Fleisch und alternativen Proteinen Einzug halten. Zu den Trendthemen gehört auch der Einsatz von immer kompakteren Robotiklösungen, da diese zunehmend auch für kleine Losgrößen oder Betriebe marktfähig werden. Denn ihre Anpassungsfähigkeit und Flexibilität haben sich stark verbessert. Nicht zuletzt können Unternehmen so dem Arbeits- und Fachkräftemangel entgegenwirken.
Veranstaltungsprogramm der Iffa 2025
Neben den Neuentwicklungen der Aussteller bietet die Iffa ein fachliches Rahmenprogramm, das die Top-Themen von allen Seiten beleuchtet. Dabei arbeitet die Messe Frankfurt eng mit ihren Partnern zusammen: dem VDMA, dem Deutschen Fleischer-Verband sowie im Bereich der neuen Proteine mit Balpro, Proveg und dem Good Food Institute Europe. In der Iffa Kitchen gibt es ein spannendes Diskussionsprogramm, kombiniert mit Live-Demonstrationen und Show-Cooking. Die Iffa Factory zeigt beispielhafte Lösungen für den Fachkräftemangel in der Produktion. Die kuratierten Iffa Discovery Tours helfen, die vielen Neuheiten der Aussteller zu entdecken und einzuordnen. Sie orientieren sich inhaltlich an den Iffa Worlds.